Konstantin Biebl

Postava příběhu

Der tschechische Dichter Konstantin Biebl wurde am 26. Februar 1898 in Slavětín nad Ohří geboren. Er wurde 1918 im Ersten Weltkrieg auf dem Balkan verletzt und von Partisanen gefangen genommen. Diese verurteilten ihn zum Tode, Biebl konnte jedoch entkommen.

Ab 1919 publizierte Biebl in verschiedenen Zeitungen: Host, Kmen, Lidové noviny, Literární noviny. In den 20er Jahren wurde er Mitglied der sozialorientierten avantgardisitischen Gruppe Devětsil.

1926 fuhr er mit dem Schiff nach Java, Ceylon und Sumatra. Auf dieser Reise entstand der Gedichtband "Das Schiff das Tee und Kaffee bringt", das ihn auf einen Schlag berühmt machte. Vor allem das scheinbar harmlose Gedicht "Gegenfüßler", in dem er sich vorstellt, die Erde sei eine Glaskugel, sodass er europäischen Damen auf der anderen Seite der Welt unter die Röcke gucken könnte, sollte ihm in Zukunft zum Verhängnis werden. Das Gedicht thematisiert sein Heimweh nach der Heimat Böhmen. Im gleichen Jahr kehrte er in die Heimat zurück.

1934 wurde Biebl Mitglied der Gruppe der Surrealisten. 

Während des Zweiten Weltkriegs publizierte er nicht, erst danach wurde er wieder aktiv.

Nach der Machtübernahme der kommunistischen Partei in der Teschechoslowakei im Jahre 1948 wurde Biebl öffentlich als Verächter des sozialistischen Realismus beschuldigt. Grund dafür war seine Kunst, unter anderem auch sein Gedicht "Gegenfüßler". 

Es wird angenommen, dass Biebl nach dem Horakova-Prozess, in dem 13 Mitglieder der nationalen sozialistischen Partei, der Sozialdemokraten und der Volkspartei sowie Biebls Dichter-Freund Zavis Kalandra nach durch Folter erpressten Geständnissen und einem konstruierten Monsterprozess hingerichtet wurden, eine solche Angst vor einer Anklage überkam, wenn er sich dem Sozialismus nicht beugte, dass er sich am 12. November 1951 aus dem Fenster seines Wohnhauses in Prag stürzte.

(Bild: Denkmal des nationalen Schrifttums / Památník národního písemnictví)