Zwei Staaten, zwei Welten
Die Flucht ins Ungewisse

Die Mauer trennte nicht nur Deutschland, sondern auch viele Familien.

Bürgerinnen und Bürgern der DDR fiel es sehr schwer, vor allem in den ersten Jahren, ihre Familie zu kontaktieren, ganz zu Schweigen davon, ein Treffen zu vereinbaren. Diese Probleme lagen vor allem darin begründet, dass beim Bau der Mauer Telefonleitungen gekappt wurden. Erst im Jahr 1963 wurde die sogenannte Besucherregel eingeführt, die bis 1966 so weiterentwickelt wurde, dass Menschen aus Westberlin zu besonderen Anlässen wie Weihnachten oder Ostern, in die DDR reisen durften, um ihre Familien zu besuchen. Bürgerinnen und Bürgern der DDR war es dennoch nicht gestattet, die DDR zu verlassen. Ab 1964 wurde dann doch DDR-Rentnerinnen und -Rentnern erlaubt, einen Urlaub, auch Besuchsreise genannt, nach Prag oder ans Schwarzen Meer zu beantragen.

Als einen anderen Ausweg sahen die Bürgerinnen und Bürger die Flucht aus dem Osten in den Westen. Dass sie eventuell nicht an ihrem Reiseziel ankommen würden, war ein Risiko, das in Kauf genommen werden musste.

In der BRD gab es dann große Auffanglager für DDR-Flüchtlinge. Dort bekamen sie Unterstützung durch die Bürger und Bürgerinnen der BRD und konnten Kontakte knüpfen. Auch Herr Ulm lernte dort Leute kennen, die in den Westen geflohen sind.

Bis obenhin wurde das Auto von Herrn Ulm bepackt mit den in Leipzig gebliebenen Sachen der geflüchteten Freunde. Mit einem so schnellen Wiedersehen mit ihren zurückgelassenen Freunden und Familien hat wohl keiner gerechnet.