Milan Kundera
Figur in der Geschichte
Der tschechisch-französische Schriftsteller Milan Kundera wurde am 1.4.1929 in Brno (Brünn/Tschechien) geboren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zunächst als Jazzmusiker und Arbeiter, bevor er sein Studium der Musik, Filmwissenschaft und Literatur an der Prager Karls-Universität aufnahm. Zu dieser Zeit war er, wie alle intelektuellen Menschen, Mitglied der kommunistischen Partei.
Als Kundera sein Studium beendet hatte, erhielt er eine Stelle an der Filmfakultät der Prager Akademie für Musik und Dramatik. Vorerst als Assistent, später dann als Professor.
Im Jahr 1950, nach nur zwei Jahren, wurde er wegen individueller Neigungen aus der kommunistische Partei geworfen, beantragte jedoch 1956 nochmals eine Mitgliedschaft für weitere 14 Jahre.
Sein erstes Buch veröffentlichte er 1953 und arbeitete etwa zeitgleich als Essayist, Theaterautor und Übersetzer. Durch das dreibändige Prosawerk "Das Buch der lächerlichen Liebe" erreichte der Schriftsteller seinen großen Durchbruch. Es war sein kommerziell erfolgreichstes Werk.
Als am 21. August 1968 sowjetische Truppen einmarschierten, verlor er als einer der Hauptakteure der Reformbewegung des "Prager Frühlings" seine Dozentur. 1970 wurde über Kundera ein Publikationsverbot verhängt und alle seine Schriften aus den öffentlichen Bibliotheken des Landes entfernt. Außerdem entzog man ihm die Staatsbürgerschaft. Vortan arbeitete er an der Universität Rennes (Frankreich), publizierte auf französisch und erhielt die französische Staatsbürgershaft.
Heute lebt er mit seiner Frau Vera Hrabankova in Paris.
Preise und Auszeichnungen:
1964 Staatspreis der CSSR
1982 Europäischer Literaturpreis
1987 Österreichischer Staatspreis für europäische Literatur
1995 Tschechische Verdienstmedaillie für seinen Beitrag zur Erneuerung der Demokratie
(Vgl. http://www.kundera.de/Biographie/biographie.html, am 15.01.2016)
(Text: Lillian Joffroy)