Durch die Brille betrachtet - Eine Aussiedlung aus dem Böhmerwald

Seit über 70 Jahren existieren die Optischen Werke in Passau. Ihr Mitbegründer Franz Fremuth erzählt die Geschichte seiner Vertreibung aus dem Böhmerwald und dem Mut, weiter zu machen.

Thema: Vertreibung, Ausgrenzung, Grenze, Grenzerfahrung

Region: Deutschland, Tschechische Republik

Bildquellen: Muzeum Královského hvozdu v Nýrsku / Optische Werke Passau GmbH/ Böhmerwaldmuseum Passau/ Bild: Nina Dworschak

 

Ruhig, fast wie vergessen – so liegt das aus Celluloid gefertigte Brillengestell in seiner Glasvitrine. Es weckt unsere Aufmerksamkeit, auch weil in dem Schaukasten nur wenig Informationen dazu gegeben werden. Wir wollen mehr über das Gestell erfahren und begeben uns auf eine Reise in die Vergangenheit. 

Die Gegenstände im Böhmerwaldmuseum in der Veste Oberhaus in Passau sollen an die Ereignisse des Jahres 1946 und die Zeit davor erinnern. Die Deutschen aus der Grenzregion im Böhmerwald mussten von einem Tag auf den anderen nach Deutschland übersiedeln – nur ihr nötigstes Hab und Gut im Gepäck. 

„Was wird die Zukunft bringen? Wie geht es jetzt weiter? Wo geht es hin?“ Die Menschen, die diese Gegenstände mitnahmen, haben sich diese verzweifelten Fragen gestellt - so auch Franz Fremuth, der im Jahr 1946 seine Brillenfirma Optische Werke in Neuern zurücklassen musste und nach Passau in die Ungewissheit aufbrach. 

Unsere Reise in die Vergangenheit beginnt im Jahr 1952 mit einer Reporterin der Passauer Neuen Presse namens Hanna Schmidt. Wie wir wollte sie damals mehr über Franz Fremuths Vergangenheit erfahren. Doch seht selbst …